Katzen sind ziemlich schlaue Tiere und wenn sie keine Lust haben Pillen zu schlucken, kann das extrem schwierig und stressig für Besitzer und Patient werden. Es gibt auch leider nicht den Geheimtipp, der bei allen Katzen funktioniert. Dies bedeutet schlicht, alles Mögliche ausprobieren und hoffen, dass man eine Methode findet, die funktioniert. Gerade bei Dauermedikation oft eine echte Herausforderung.
10 Tipps wie du deiner Katze Tabletten geben kannst:
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Tabletten in Leckerli verstecken – der Klassiker
Leckerli – Stängel, Leberwurst, Hackfleisch, Käsecreme, Malzpaste, Vitaminpaste, Thunfisch, Geflügelherzen… was auch immer die Katze gerne mag kann versucht werden. Dabei kann man gerade Wurst oder Fleisch in Eiswürfelformen einfrieren, damit es immer frisch bleibt. Abwechslung kann helfen, dass die Katze nicht irgendwann dahinter kommt. Auch hilft es zuerst und danach Leckerli ohne Tablette zu geben. Am besten die Tabletten vor der Fütterung geben, wenn der Hunger am größten ist.
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Tabletten mörsern und ins Futter mischen
Mittels einem speziellen Mörser kann man manche Tabletten zu Pulver verarbeiten und sie dann ins Futter mischen. Nicht alle Tabletten darf man mörsern, da manche spezielle Beschichtungen haben, damit sie nicht von der Magensäure angegriffen werden. Im Zweifel lieber davor den Tierarzt fragen. Bitter schmeckende Tabletten sind für diese Methode oftmals auch nicht so gut geeignet, da Katzen es meist merken und das Futter dann verschmähen. Um sicher zu sein, dass die ganze Pille in der Katze ist, einfach eine kleine Menge Futter mit Tablette zuerst geben, dann erst den Rest.
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Tabletten auflösen und mit einer Spritze oder Pipette verabreichen
Manche Medikamente gibt es als Flüssigkeit, andere kann man gut mit Wasser auflösen und dann mit einer kleinen Spritze direkt ins Maul geben. Dafür am besten die Katze an den eigenen Körper “klemmen” und die Spritze seitlich ins Mäulchen schieben. Gerade bei Katzen die schlecht fressen, kann man die Medikamente auch mit Flüssignahrung in einer Spritze mischen und somit gleich etwas Futterbrei verabreichen.
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Direkt in den Rachen werfen
In der Praxis werden Tabletten oft direkt ins Mäulchen oder den Rachen der Katze platziert. Das klappt mit einem bestimmten Griff (Katze gegen den eigenen Körper drücken, mit einer Hand Kopf von hinten strecken, mit der anderen Hand das Mäulchen öffnen und gleichzeitig die Pille tief in den Hals drücken). Aus Erfahrung weiß ich, das dies nur selten auch zuhause funktioniert und meist keine Dauerlösung ist. Trotzdem schadet es nicht, sich die Technik zeigen zu lassen. Ein weiteres paar Hände kann dabei hilfreich sein. → Video zur Erklärung des Haltegriffes
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Tabletteneingeber verwenden
Der Tabletteneingeber macht die Sache mit dem direktem Verabreichen etwas einfacher und sicherer, allerdings muss man sich die Technik vorher anschauen. Sicher auch keine Methode für besonders wehrhafte Katzen, die täglich Medikamente brauchen, da man die Tiere unter Umständen gut festhalten muss. Super Methode für Wurmtabletten.
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Tabletten in Gelatinekapseln packen
Gerade wenn viele Tabletten gleichzeitig verabreicht werden müssen, oder Tabletten mit bitterem Geschmack dabei sind (z.B. bei der Aortenthrombose-Prophylaxe mit Plavix), kann es helfen alles in leere Gelatinekapseln zu stecken. Diese gibt es bei Amazon oder in der Apotheke.
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Vor und nach der Tablettengabe schmusen
Manche Besitzer können ihre Katze mit Schmuseeinheiten anstelle von Leckerli bestechen. Vorher und nachher ausgiebig schmusen um so den Stress zu minimieren.
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Easypill verwenden
Easypill sind im Prinzip auch Leckerli. Sie haben jedoch bereits einen Hohlraum, in welchen man die Pille platziert und damit gleich gut versteckt.
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Tabletten in leerer Leckerlidose aufbewahren
Damit der Geruch der Leckerli auf die Tabletten übergeht, können diese in leeren aber nicht ausgewaschenen Leckerlidosen aufbewahrt werden.
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Wenn gar nichts mehr hilft, Spritzen statt Pillen
Bei manchen Katzen hilft einfach nichts. Vor allem diejenigen, die ohnehin schon nicht fressen mögen sind meist die schwierigsten Patienten. Wenn sie dann noch schnell aggressiv werden, kann man auch nicht mit festhalten und Tablette in den Rachen werfen weiterkommen. Bei diesen Tieren kann es manchmal einfacher sein, die Medikamente zu spritzen, falls eine Injektionslösung zur Verfügung steht (wie z.B. bei Entwässerungsmedikamenten). Eine Injektion unter die Haut mit einer feinen Nadel ist einfach zu lernen und wird von vielen Katzen auch gut toleriert, sicher besser als der tägliche Tablettenkampf. Sprecht euren Tierarzt drauf an und lasst euch nicht von der Injektion einschüchtern, es ist wirklich kein Hexenwerk.