Das Coronavirus bestimmt im Moment unseren Alltag und die Unsicherheit ist groß. Jeden Tag gibt es neue Berichte und neue Erkenntnisse und doch sind noch so viele Fragen offen. Als Tierbesitzer fragen wir uns natürlich, ob das Virus auf unsere Vierbeiner übertragen werden kann, und ob dieses es weiter verbreiten können
Die Wahrheit ist, wir wissen es nicht sicher. Bisher gibt es keine Hinweise darauf, dass Haustiere das Virus übertragen können und die Experten gehen davon aus, dass Hunde und Katzen das Virus nicht verbreiten. Das neuartige Coronavirus ist auf menschliche Zellen spezialisiert und findet in Hunde und Katzen keinen idealen Wirt.
Was ist mit dem Hund in China passiert?
Trotzdem gab es die Meldung, dass sich in China ein Hund mit dem Coronavirus infiziert hat und kurze Zeit später gestorben ist. Angeblich wurde der Hund einer infizierten älteren Frau schwach positiv getestet. Er hat jedoch zu keiner Zeit Symptome gezeigt. Er wurde daraufhin 2 Wochen in Quarantäne gehalten und danach nicht mehr positiv getestet. Kurze Zeit nachdem er wieder zuhause war, ist er verstorben. Wenn man die Berichte mal genauer liest, dann ist jedoch sehr fraglich, ob der 17-jährige Hund tatsächlich am Coronavirus starb, vor allem nachdem er wieder negativ getestet wurde. Es gibt viele Gründe warum ein 17-jähriger Hund sterben kann, vor allem nachdem er 2 Wochen in Quarantäne gehalten wurde und unzählige Tests über sich ergehen lassen musste, also vermutlich maximal gestresst war. Kaum zu glauben, dass die Frau sich in solch einer Situation auch dagegen entscheiden darf, den Hund zur Autopsie frei zu geben. Im Interesse aller Haustiere und Besitzer hätte ich erwartet, dass dies behördlich angeordnet wird. Fraglich ist zudem weiterhin, ob der positiven Tests durch eine Infektion ausgelöst wurde, oder durch die Umgebungs- Kontamination, welche in dieser Situation natürlich auch den Hund betreffen. Die Expertenmeinungen gehen in diesem Aspekt auseinander. Bisher gab es jedenfalls keine weiteren Berichte über Infektionen bei Hunden.
Gibt es Coronaviren bei Hund und Katze?
Coronaviren sind altbekannte Infektionserreger bei Hund und Katze und anderen Tierarten. Bei der Katze sind sie harmlose Viren des Magen-Darmtraktes, welche in seltenen Fällen mutieren und dann die Krankheit FIP ( Feline Infektiöse Peritonitis) auslösen. Bei Hunden sind Coronaviren Durchfallerreger, welche äußerst infektiös sind aber generell nur milde Symptome hervorrufen. Sind gleichzeitig Infektionen mit Parvo oder anderen Erregern vorhanden, kann es aber z.B. bei Welpen auch zu Todesfällen kommen. Auch gibt es bei Hunden Coronaviren die Erkrankungen der Atemwege auslösen können. Diese Coronaviren haben jedoch nichts mit dem neuen Coronavirus beim Menschen zu tun. Sie teilen sich lediglich den Namen, da sie der gleichen Virusfamilie angehören vor tausenden von Jahren die gleichen Vorfahren hatten.
Unklarheit bleibt bestehen – Infektion von Haustieren aber unwahrscheinlich
Fazit ist, es besteht noch viel Unklarheit in allen Aspekten dieser Virusinfektion. Unsere Haustiere sind aber vermutlich nicht an der Verbreitung des Virus beteiligt, bzw. bekommen es, wenn überhaupt, von uns. Im Falle einer Infektion im Haushalt sollten Haustiere wie Familienmitglieder behandelt und von den Infizierten ferngehalten werden. Hygienemaßnahmen müssen auch zum Schutz des Tieres eingehalten werden. Dass Haustiere das Virus durch Infektionen übertragen, ist sehr unwahrscheinlich. Allerdings können sie wie andere Gegenstände das Virus in ihrem Fell haben, sowie wir es an unseren Händen haben können, wenn wir entsprechend Kontakt haben. Freigängerkatzen müssten von infizierten Personen angehustet oder gestreichelt werden um Virus im Fell zu haben. Dies ist in vielen Fällen unwahrscheinlich, sollte aber bedacht werden. Im Zweifel bittet doch eure Nachbarn, die Katze nicht zu streicheln und Abstand zu halten.
Sind kranke Tiere mehr gefährdet?
Alte Menschen und Menschen mit Vorerkrankungen wie z.B. Herzkreislauferkrankungen gelten als Risikogruppe für das neue Coronavirus. Da stellt man sich schnell die Frage, ob z.B. Hunde mit einer Herzerkrankung oder Katzen mit Asthma vielleicht mehr gefährdet sind als gesunde Tiere. Auch hier gibt es keine 100% sicher Ausssage, geht man jedoch davon aus, dass sich das Virus in Tieren keine Symptome auslöst, dann sind auch herzkranke und sonst vorbelastete Tiere keinem größeren Risiko ausgesetzt. Es gilt hier vor allem den Kontakt zu infizierten Menschen und Stress durch z.B. einen veränderten Alltag möglichst zu vermeiden, da diese die Symptome von Herzerkrankungen, Asthma etc. ebenfalls verschlimmern können.