Ein Herzgeräusch beim Hund ist keine Seltenheit. Vor allem ältere Hunde kleiner Rassen entwickeln sehr oft eine undichte Herzklappe. Beim Abhören kann man dann ein Herzgeräusch hören. Symptome sind zu Beginn meist nicht vorhanden, sodass der Besitzer meist nichts mitbekommt.
Die häufigste Ursache für ein Herzgeräusch beim Hund
Die Mitralklappenendokardiose, so nennt man diese Erkrankung, ist die häufigste Herzerkrankung beim Hund und im Alter von 13 Jahren sind bis zu 75 % der Hunde betroffen. Zum Glück entwickeln jedoch nicht alle Tiere Symptome. Es gibt natürlich auch andere Krankheiten, welche Herzgeräusche verursachen und eine weitere Abklärung macht in jeden Fall Sinn.
Herzultraschall versus Röntgenbild bei Herzgeräuschen
Bei Jungen Tieren mit Herzgeräusch sollte immer ein Herzultraschall durchgeführt werden. Für große Hunderassen ist dies ebenfalls sehr zu empfehlen. Bei kleineren Rassen und älteren Tieren kann unter Umständen auch ein Röntgenbild ausreichen, um die Herzgröße weiter zu beurteilen und die Entscheidung zu treffen, ob Medikamente nötig sind oder nicht. Die Herzgrößen-Bestimmung im Röntgenbild ist jedoch fehleranfällig und längst nicht so genau wie ein Herzultraschall, weshalb die Untersuchung durch einen Kardiologen immer zu bevorzugen ist, sollte dies möglich sein.
Wann sollte therapiert werden?
Die Entscheidung ob Medikamente nötig sind, hängt davon ab, in welchem Stadium sich die Herzkrankheit befindet. Dafür gibt es sehr genaue Kriterien, die in großen Studien herausgefunden wurden. Sobald das Herz sich vergrößert (Stadium B2), sollte mit dem Wirkstoff Pimobendan gestartet werden. Im Stadium B1, wenn zwar die Klappe undicht ist, das Herz jedoch noch normale Dimensionen besitzt, macht dies noch keinen Sinn.
Kommen dann Symptome hinzu und hat das Tier zum ersten Mal Wasser in der Lunge, so ist das Stadium C erreicht und es werden weitere Medikamente nötig.
Die Richtlinien zur Therapie bei Hunden mit Mitralklappenerkrankungen werden von international anerkannten Kardiologen entwickelt und sind für jeden Tierarzt oder auch Tierbesitzer zugänglich.
Abschließend kann ich nur jedem Tierbesitzer empfehlen, bei Herzgeräuschen eine weitere Abklärung durch einen Kardiologen durchführen zu lassen. Nur so kann man sicher gehen, dass der Patient die optimale Therapie zum jeweiligen Zeitpunkt bekommt und nicht zu früh oder zu spät mit den entsprechenden Medikamenten gestartet wird.
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