Wie erkenne ich einen Hitzschlag?
Die heißen Temperaturen sind nicht nur für uns Menschen problematisch. Auch Tiere können extrem darunter leiden und “überhitzen”. Dabei zeigen sie folgende Symptome:
- Extremes Hecheln
- Kollaps
- Erbrechen
- Speicheln
- Störungen im Gangbild
- Epileptische Anfälle
- Durchfall
- Schlappheit
- Muskelzuckungen
- Geschwollene, hellrote Zunge
- Bewusstseinsveränderungen
- Lautäußerungen
- Geweitete Pupillen
Wie sieht erste Hilfe aus?
Je schneller das Tier gekühlt wird, desto besser die Prognose. Diese Maßnahmen können vor Ort sofort eingeleitet werden:
- Tier an kühleren Ort bringen
- Mit kühlem aber nicht eiskaltem Wasser übergießen (bis zur Haut durchnässen)
- Coolpads unter die Achseln und in die Leistenregion legen
- Ein Ventilator oder Zugluft kann beim Wärmeabtransport helfen
- Massage der Haut kann die Durchblutung und dadurch den Abtransport der Wärme fördern
- Tierarzt rufen oder in die Tierklinik fahren
Warum nicht in eiskaltes Wasser tauchen?
Ist das Wasser zu kalt, ziehen sich die Gefäße zusammen und die Durchblutung wird vermindert. Dies führt dazu, dass weniger Wärme abtransportiert werden kann und bedingt genau zum gegenteiligen Effekt.
Welche Tiere sind besonders gefährdet?
Es gibt Risikofaktoren, die Tiere anfälliger für eine Überhitzung machen. Dazu zählen neben den offensichtlichen hohen Umgebungstemperaturen:
- Probleme mit den Atemwegen
- Trachealkollaps
- Kurzschnäuzige Tiere mit Atemproblemen
- Übergewicht
- Vorangegangener Hitzschlag
- Keine Möglichkeit im Schatten abzukühlen
- Keine Ruhepause nach Anstrengung (Tiere die sich in feucht-heißen Temperaturen anstrengen, brauchen viel Wasser und Ruhepausen mindestens alle 30 Minuten)
- NIEMALS TIERE IM SOMMER IM AUTO LASSEN (jeder weiß es und doch kommt es immer wieder vor) –> was dann passiert, seht ihr in diesem Video.
Wie sehen Langzeitschäden und Prognose bei einem Hitzschlag aus ?
Ein Hitzschlag beim Tier kann im schlimmsten Fall innerhalb der ersten 24 Stunden zum Tod führen. Je schneller mit einer Kühlung und im Anschluss einer Behandlung begonnen wird, desto besser die Prognose. Überlebt das Tier 48 Stunden, sind die Chancen auf eine Erholung gut. Allerdings können Schäden an Nieren, Leber und Gehirn auch dauerhaft bleiben. Eine erneute Überhitzung ist möglich, da es häufig zur Beeinträchtigung der Gehirnregion kommt, welche für die Thermoregulation verantwortlich ist.
Wie kann ich mein Haustier im Sommer unterstützen?
- Katzen können sich besser an heiße Temperaturen anpassen als Hunde und brauchen hauptsächlich einen kühlen Ort um sich unter Tags aufzuhalten
- Hunde mit besonders viel Fell kann man etwas gutes tun, indem man sie schert – Meine Labrador-Hündin fühlt sich mit Kurzhaarschnitt immer sichtlich wohler und rennt ganz freudig durch den Garten. Wenn man dies selbst tun will, kann ich nur raten eine gute Schermaschiene zu kaufen, da dies die Arbeit enorm erleichtert (schreibt mir gerne wenn ihr dazu Tipps braucht).
- Bewegung lieber in der Früh und am Abend wenn es etwas kühler wird
- Immer genügend Wasser zur Verfügung stellen (auch wenn man unterwegs ist z.B. mit Hundetrinkflaschen)
- Eine Bademöglichkeit schaffen(falls der Hund gerne badet) z.B. mit Hundepools oder auch zwischendurch das Tier mit einem Schlauch und kühlem Wasser durchnässen
- Nasen und Ohren vor Sonnenbrand schützen z.B. mit der Sonnencreme von Dermoscent
- Pfoten vor heißem Asphalt schützen
- Produkte wie z.B. Kühlmatten können zusätzlich Erleichterung bringen, wenn sonst kein kühler Boden vorhanden ist