SDMA (Symmetrisches Dimethylarginin) ist ein Produkt des Eiweißstoffwechsels und kommt im Zellkern jeder Zelle des Körpers vor. Es gelangt ins Blut und wird fast ausschließlich über die Nieren ausgeschieden. Ein erhöhter Wert von SDMA im Blut gibt Hinweise darauf, dass die Ausscheidungsfunktion der Niere herabgesetzt ist (Glomeruläre Filtrationsrate -GFR). Dies kann viele Ursachen haben und ist nicht immer auf eine Niereninsuffizienz zurückzuführen. Dehydratation, hoher Blutdruck oder Probleme im unteren Harntrakt zum Beispiel, können ebenfalls eine verminderte GFR bedingen und müssen abgeklärt werden. Können andere Ursachen jedoch ausgeschlossen werden, kann ein erhöhter SDMA-Wert der erste Hinweis auf eine beginnende chronische Niereninsuffizienz sein. Dabei ist der SDMA-Wert oft bereits erhöht, wenn andere Nierenwerte (Kreatinin, Harnstoff) noch im Normalbereich sind. Dies liegt daran, dass SDMA bereits bei einem Funktionsverlust der Nieren um ca. 25% erhöht sein kann, Kreatinin und Harnstoff dagegen erst bei 75% ansteigen. Zusätzlich ist SDMA nicht von der Muskelmasse abhängig wie z.B. Kreatinin. Kreatinin kann bei Tieren mit sehr wenig Muskelmasse länger niedrig sein, oder bei sehr stark bemuskelten Tieren erhöht sein.
Was soll man bei erhöhtem SDMA bei Katzen als nächstes tun?
Die Internationale Renal Interest Society IRIS hat vor kurzem SDMA als Biomarker in ihr Einteilungsschema mit aufgenommen. Demzufolge ist ein erhöhtes SDMA zwischen 15 und 18 ug/dl (mehrfach gemessen) auch bei normalen Kreatininwerten bereits ein Grund Katzen in Stadium 1 der chronischen Niereninsuffizienz einzuteilen. Zudem hat IDEXX einen sehr schönen Leitfaden herausgebracht, wie bei einem erhöhtem SDMA-Wert vorgegangen werden sollte: Interpretationsleitfaden IDEXX SDMA®
Kurz zusammengefasst sollte bei Werten zwischen 15 und 19 ug/dl eine Harnuntersuchung folgen. Bei unauffälligem Harnbefund ist eine erneute Blutkontrolle der Nierenwerte in 2-4 Wochen zu empfehlen. Bei Werten ab 20 ug/dl oder bei erneut erhöhten Werten sollten weitere Untersuchungen folgen. Geht der Werte nach einmaliger Erhöhung wieder zurück, wird trotzdem zur Kontrolle nach ca. 6 Monaten geraten.
Quellen:
http://www.iris-kidney.com/education/index.html