Die Frage wie Katzen mit Herzerkrankungen denn letztendlich sterben, stellen sich viele Besitzer von betroffenen Tieren. Am liebsten wäre den meisten natürlich, wenn die Patienten irgendwann friedlich einschlafen. Leider ist dies nur in sehr wenigen Fällen der Fall.
Ca. 10-15 % aller Katzen erkranken an Herzmuskelerkrankungen, vor allem an der HCM (Hypertrophen Kardiomyopathie). Zum Glück entwickeln längst nicht alle Tiere auch klinische Symptome. Diejenigen, welche ein klinisches Stadium erreichen, haben jedoch eine meist vorsichtige Prognose und viele Katzen in dieser Gruppe sterben auch an ihrer Herzerkrankung oder werden deshalb irgendwann eingeschläfert. Man kann von einer verkürzten Lebenserwartung ausgehen, sobald das Tier Anzeichen eines Herzversagens oder eine Aortenthrombose entwickelt. Im Schnitt liegt diese bei ca. 6 Monaten-3 Jahren.
Ohne Therapie wird eine Katze mit Herzversagen – Wasser in der Lunge oder im Brustkorb – relativ schnell sterben.
Woran sterben Katzen mit Herzerkrankung
Eine relativ große Studie hat vor einigen Jahren untersucht, woran Katzen mit einer HCM denn tatsächlich sterben. Dabei wurden alle Katzen mit einer entsprechenden Diagnose nach 2 Jahren evaluiert. Über die Hälfte der Katzen war zu diesem Zeitpunkt noch am Leben, vor allem Katzen die keine Symptome hatten. Ca. 5 % der Tiere verstarben ganz plötzlich, ca. 10 % starben oder wurden aufgrund einer Aortenthrombose euthanasiert und knapp 20 % starben oder wurden aufgrund eines Herzversagens eingeschläfert.
Was passiert im Endstadium – wie sterben Katzen mit Herzerkrankung
Sekundentod – plötzliches Versterben
Unter Sekundentod versteht man, wenn das Tier ohne vorher Anzeichen zu zeigen bewusstlos wird und nicht mehr aufwacht. Wenn das Tier nach kurzer Zeit wieder bei Bewusstsein ist, so nennt man dies eine Synkope. Leider ist die Gefahr bei einer Synkopen sehr groß, dass sie im Sekundentod endet. Der Grund für Synkopen sind in der Regel schwere Rhythmusstörungen. Normalisiert sich der Rhythmus nicht wieder, kommt es letztendlich zum Herzstillstand und somit zum Tod. Bei Katzen sieht man Synkopen nicht allzu häufig, was auch erklärt, warum der Sekundentod nicht allzu häufig ist. Meist handelt es sich dabei um sehr weit fortgeschrittene Herzerkrankungen. Für die Katze selbst ist es ein schnelles und schmerzfreies Einschlafen. Werden schwere Rhythmusstörungen diagnostiziert, so kann man mit Medikamenten das Risiko für den Sekundentod reduzieren.
Aortenthrombose
Zu einer Aortenthrombose kommt es, wenn sich in den vergrößerten Herzkammern Blutgerinnsel bilden und diese in die Aorta abgeschwemmt werden. Meist bleiben sie in der Aufzweigung der großen Beinarterien stecken und verschließen diese. Die Blutzufuhr in die Beine wird dadurch unterbunden und es kommt zur schmerzhaften Lähmung der Hinterbeine. Diese Bild sieht mal leider nicht allzu selten und häufig auch bei Katzen, die zuvor noch keine Anzeichen ihrer Herzerkrankung gezeigt haben. Die Katzen haben dabei große Schmerzen und handelt sich dabei um einen absoluten Notfall. Im Prinzip gibt es dabei drei Optionen. Mehr zur Therapie und Prophylaxe gibts im Beitrag über die Aortenthrombose. In vielen Fällen kommt es dabei jedoch zur Euthanasie des Tieres.
Kongestives Herzversagen
Sowohl Sekundentod als auch Aortenthrombose sind Zustände, die ganz plötzlich auftreten. Beim kongestiven Herzversagen, also bei Wasser in der Lunge, Bauch oder Brustkorb, ist die Situation ein bisschen anders. Viele Katzen werden zum ersten Mal dem Kardiologen vorgestellt, wenn sie das erste Mal Herzversagen entwickeln. Die meisten Tiere lassen sich anfangs ganz gut stabilisieren. Wartet man allerdings zu lange bis man einen Tierarzt aufsucht, kann es auch sein, dass man die Katze nicht mehr retten kann und sie trotz Therapieversuch verstirbt. Wird keine Therapie gestartet, wird die Katze auch innerhalb kurzer Zeit sterben. Wie gesagt, meist bekommt man die Tiere gut stabilisiert und stellt sie mit Medikamenten ein, welche von dem Zeitpunkt an täglich verabreicht werden müssen. Drauf folgt dann eine Zeit, in der die Patienten wieder fit sind und eine gute Lebensqualität haben. Irgendwann kann es dann sein, dass erneut z.B. Wasser in der Lunge ist und die Medikamente erhöht werden müssen. Wann dies der Fall ist, ist von Tier zu Tier unterschiedlich. Geht es nun dem Ende zu, kommen weitere Symptome wie z.B. Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust hinzu. Die Medikamentendosen müssen immer weiter erhöht werden und die Besuche beim Tierarzt werden häufiger. Das ist dann oft der Zeitpunkt, an dem die Besitzer sich für eine Euthanasie entscheiden. Natürlich gibt es auch Katzen, die dann von alleine sterben, oder sich irgendwo verkriechen. Kein Fall gleicht dem anderen. Jedoch zeigen die Tiere einem in der Regel sehr gut, wenn es so weit ist.
Referenzen
Risk factors associated with sudden death vs. congestive heart failure or arterial thromboembolism in cats with hypertrophic cardiomyopathy.